„Das Motto unseres Landkreises lautet ,Zwischen Reagenzglas und Weidezaun‘“, sagte Landrat Heiko Schmid bei seiner Begrüßungsrede. Seit 1973 verbinde der Landkreis Biberach wie kein anderer Tradition auf der einen Seite mit Moderne, Innovation und Aufgeschlossenheit auf der anderen Seite. Beim Jubiläumskonzert unter dem Motto „Von Ba bis Rock“ soll von drei musikalischen Aushängeschildern des Landkreises scheinbar Gegensätzliches zusammengebracht werden – sinfonische Blasmusik, funky Rock und klassischer Chorgesang.
Den Konzertreigen eröffnete die Kreisjugendkapelle Biberach unter Leitung von Musikdirektor Tobias Zinser mit „Alla Hornpipe“ aus Georg Friedrich Händels Wassermusik. Bei dem aus der Barockzeit stammenden Werk zeigten die etwa 90 Musiker gleich, welche Qualität und Klangvielfalt in ihrem Orchester steckt. Großartig intonierten die Kreisjugendkapelle und der Tritonus-Kammerchor zusammen Verdis „Triumpfmarsch und Hymne“ aus Aida. Wie ein großer Opernchor erschallten die mit Lautsprechern verstärkten Stimmen der rund 20 Frauen und Männer zum Orchester und bildeten ein bombastisches Klangerlebnis. Ebenso prächtig harmonierten Kapelle und Kammerchor bei Karl Orffs „Carmina Burana“, „Moment for Morricone“ und „An die Freude“ aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie.
Angeführt von ihrem Chorleiter Klaus Brecht mit Zugführermütze zogen die Sänger des Kammerchors beim Lied „Auf dr schwäbsche Eisenbahne“ als Zug singend durch den Saal. Friedrich Silchers Lieder „Am Brunnen vor dem Tore“ und „Muss i denn zum Städtele hinaus“ sangen die Sänger, begleitet von der „Kai Pirinha Combo“. Die Combo gab den Volksliedern mit verjazzten Passagen eine moderne Note. Mit „Armenische Tänze – Teil 1“, einem Klassiker der Sinfonischen Blasmusik, setzte die Kreisjugendkapelle einen Glanzpunkt, bevor es in die Pause ging.
Im zweiten Konzertteil präsentierten die drei Musikformationen die Titel „All Of me“, „Half a Minute“, „A Wish“ „Phil Collins live“ und „Hard Rock Stones“ in verschiedenen Besetzungen. Mal Chor und Combo. Mal Orchester und Combo. Mal Combo allein mit Sängerin Amelie Jane Daiber. Es rockte und groovte richtig und die Musiker wie auch das Publikum konnten es nicht vermeiden mitzuwippen. Ein besonderer Leckerbissen war die Zugabe. Freddy Mercurys „Bohemian Rhapsody“ brachten das Kreisjugendorchester, die „Kai Pirinha Combo“ und der Tritonus-Kammerchor gemeinsam zu Gehör und spielten und sangen sich vollends in die Herzen der begeisterten Zuhörer.
Nach dem Konzert sagte Landrat Schmid: „Es war ein wunderbares Konzert mit drei völlig unterschiedlichen Klangkörpern. Die Freude und die Begeisterung im Publikum waren zu hören und zu sehen. So eine Stimmung und einen solchen Zusammenhalt gibt es nur im Landkreis Biberach.“ Musikdirektor Tobias Zinser meinte: „Es war der Grundgedanke, ein Konzert mit so vielen Musikrichtungen zum Kreisjubiläum zusammenzuführen. Es war schön, es war anstrengend und es war außergewöhnlich. Ein rundum gelungenes Musikprojekt.“
Mit dem Biberacher Kreismarsch fand ein außergewöhnliches Konzert von drei hervorragenden Musikgruppen seinen Abschluss.
Das Konzert „Von Ba bis Rock“ – 40 Jahre Landkreis Biberach gibt es nochmals zu hören am Samstag, 2. November, um 20 Uhr im Kulturhaus in Laupheim und am Sonntag, 3. November, um 17.30 Uhr in der Festhalle in Uttenweiler.
(Schwäbische Zeitung)